Sicherheit am Bau im Fokus: Neue Regelung im Gerüstbau ab 01.07.2024

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Infografik über das anstehende Auslaufens des Übergangsgesetzes zur Handwerksordnung

25.06.2024 - Lesedauer: 5 Minuten - Autor: Dipl.-Ing. Torsten Tesch

 

Ab dem 1. Juli 2024 tritt eine neue Regelung in Kraft, die es Handwerksunternehmen, die keine spezielle Gerüstbau-Lizenz besitzen, untersagt, Arbeits- und Schutzgerüste im Auftrag für Dritte aufzustellen. Diese Änderung kommt aufgrund des Auslaufens des Übergangsgesetzes zur Handwerksordnung zustande und hat das Ziel, die Sicherheit und Qualität bei der Errichtung von Gerüsten zu gewährleisten.

Bisher war es für Handwerksunternehmen ohne Gerüstbau-Lizenz möglich, im Rahmen von Aufträgen Arbeits- und Schutzgerüste für Dritte aufzustellen. Mit der neuen Regelung wird nun jedoch sichergestellt, dass dies nur noch im Zusammenhang mit der eigenen Leistung oder Tätigkeit erlaubt ist. Dies bedeutet, dass Handwerksunternehmen ohne die entsprechende Qualifikation keine eigenständigen Gerüstbau-Aufträge mehr annehmen dürfen, sondern nur noch die Gerüste für ihre eigenen Arbeiten verwenden dürfen.

Diese Maßnahme ist ein wichtiger Schritt, um die Arbeitssicherheit am Bau zu erhöhen und Unfälle durch unsachgemäß errichtete Gerüste zu vermeiden. Handwerksunternehmen werden dadurch dazu angehalten, sich auf ihre Kernkompetenzen zu konzentrieren und im Zweifelsfall einen spezialisierten Gerüstbauer hinzuzuziehen. So können Bauprojekte auch weiterhin effizient und sicher abgewickelt werden.

 

Wie diese Regelung die Arbeitssicherheit verbessert:

1. Fachliche Expertise: Spezialisierte Gerüstbauer verfügen über das nötige Fachwissen und die Erfahrung, um Gerüste gemäß den geltenden Sicherheitsstandards korrekt zu errichten. Durch die Zusammenarbeit mit qualifizierten Anbietern wird sichergestellt, dass die Gerüste stabil und sicher sind.

2. Regelmäßige Schulungen: Gerüstbauer müssen regelmäßig an Schulungen und Weiterbildungen teilnehmen, um ihr Wissen auf dem neuesten Stand zu halten. Dadurch sind sie immer über aktuelle Sicherheitsvorschriften informiert und können diese bei der Errichtung der Gerüste entsprechend berücksichtigen.

3. Qualitätskontrolle: Durch die Einschränkung, dass Handwerksunternehmen ohne Gerüstbau-Lizenz nur noch im Rahmen ihrer eigenen Leistung Arbeits- und Schutzgerüste aufstellen dürfen, wird eine bessere Kontrolle über die Qualitätsstandards gewährleistet. Spezialisierte Gerüstbauer können sicherstellen, dass die Gerüste den geforderten Anforderungen entsprechen.

4. Reduzierung von Unfällen: Durch die sicherheitsorientierte Herangehensweise von spezialisierten Gerüstbauern wird das Risiko von Unfällen am Bau minimiert. Stabile und fachgerecht errichtete Gerüste bieten den Arbeitern eine sichere Arbeitsumgebung und tragen somit zur Vermeidung von Verletzungen bei.

 

Unsachgemäß errichtete Gerüste können schwerwiegende Auswirkungen auf die Sicherheit am Bau haben. Hier sind einige Beispiele, wie unsachgemäßer Gerüstbau zu gefährlichen Situationen führen kann:

1. Einsturzgefahr: Wenn ein Gerüst nicht ordnungsgemäß aufgebaut wurde oder nicht ausreichend stabil ist, besteht die Gefahr, dass es einstürzt. Dies kann schwere Verletzungen oder sogar den Tod von Arbeitern verursachen, die sich auf dem Gerüst befinden.

2. Stolper- und Sturzgefahr: Fehlerhaft errichtete Gerüste können Unebenheiten, rutschige Oberflächen oder fehlende Geländer aufweisen, die zu Stolper- oder Sturzunfällen führen können. Arbeiter können von unbefestigten Platten oder Bauteilen herunterfallen und sich dabei verletzen.

3. Mangelnde Stabilität: Ein instabiles Gerüst kann durch Wind, Regen oder andere äußere Einflüsse ins Wanken geraten und umkippen. Dies kann nicht nur die Sicherheit der Arbeiter gefährden, sondern auch Schäden an Gebäuden oder anderen Strukturen verursachen.

4. Fehlende Absturzsicherung: Wenn ein Gerüst keine ausreichende Absturzsicherung aufweist, sind Arbeiter einem erhöhten Risiko ausgesetzt, von der erhöhten Plattform zu fallen. Fehlende Geländer, Schutznetze oder Sicherheitsseile können zu schwerwiegenden Verletzungen führen.

5. Materialmängel: Unzureichende oder mangelhafte Materialien beim Bau eines Gerüsts können zu einer Beeinträchtigung der Stabilität und Sicherheit führen. Rostige oder defekte Gerüstteile können brechen oder zusammenbrechen, was zu gefährlichen Situationen führt.

 

Fazit: Unsachgemäßer Gerüstbau kann die Arbeitssicherheit am Bau gefährden. Daher ist es wichtig, dass Gerüste von qualifizierten und erfahrenen Fachleuten errichtet werden. 

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