Die Tücken beim Kauf der Sicherheitsschuhe

~ Management Module GmbH
Die Tücken beim Kauf der Sicherheitsschuhe Bild
Es ist der Alltag eines jeden SiGeKos: Während der Baustellenbegehung fällt einem ein Beschäftigter auf, der nicht die richtigen, oder sogar keine, Sicherheitsschuhe trägt.
Spielen wir das Szenario weiter. Es ist unsere Aufgabe, den entsprechenden Arbeitnehmer auf das nicht passende Schuhwerk hinzuweisen und ggfs. sogar die Arbeiten einzustellen, sollte der Arbeitnehmer keine geeigneten Sicherheitsschuhe zum Wechseln dabeihaben.
Dieser reagiert auf unseren Hinweis mit Unverständnis, da er im Internet doch „Sicherheitsschuhe“ bestellt hat. Ein Blick in die Zunge des Schuhs genügt meist, um zu erkennen, dass seine Schuhe nicht der (auf Baustellen notwendigen) Klasse S3 entsprechen.

Solch eine Situation ist für alle Beteiligten unangenehm. Eventuelle Sprachbarrieren haben zusätzlich noch weiteres Potential, die Diskussion anzuheizen.
Der SiGeKo muss dem Beschäftigten nun erklären, weshalb seine, zwar im Internet als „Sicherheitsschuhe“ deklarierten, Schuhe nicht genügen und welches das notwendige Schuhwerk für seine Arbeiten ist.
Der Arbeitnehmer wird sich darüber ärgern, auf eine falsche Produktbeschreibung vertraut zu haben und nun noch ein Mal neue Schuhe kaufen zu müssen.

Um ein solches Szenario zu verhindern, raten wir Beschäftigten stets auf die richtige Kategorie ihrer Sicherheitsschuhe zu achten!
Doch, welche Kategorien gibt es und was ist der Unterschied zwischen einem „Sicherheitsschuh“ und einem „Berufsschuh“?

„Arbeitsschuh“ ist nicht gleich „Arbeitsschuh“

Der Unterschied zwischen einem Sicherheitsschuh und einem Berufsschuh besteht darin, dass der Sicherheitsschuh eine Zehenkappe besitzt und der Berufsschuh nicht.
Sicherheitsschuhe erfüllen die DIN EN ISO 20345, Berufsschuhe werden durch die DIN EN ISO 20347 charakterisiert.

Die Auswahl des richtigen Sicherheitsschuhs

Der geeignete Fußschutz ist entsprechend dem Ergebnis der Gefährdungsbeurteilung auszuwählen. Zu berücksichtigen sind hierbei auch ergonomische Aspekte, wie z. B. Passform, Schuhverschluss und Schuhform. Ebenfalls sollen nur CE-gekennzeichnete, baumustergeprüfte Produkte bereitgestellt/benutzt werden.

Sicherheitsschuhe mit durchtrittsicherem Schuhunterbau (S3) sind z. B. erforderlich bei
• Rohbau-, Tiefbau- und Straßenbauarbeiten,
• Gerüstbau,
• Abbrucharbeiten,
• Ausbauarbeiten (Putzer-, Stuck-, Fug-, Fassadenverkleidungsarbeiten),
• Arbeiten in Beton- und Fertigteilwerken mit Ein- und Ausschalarbeiten,
• Arbeiten auf Bauhöfen oder Lagerplätzen.

Alle Auswahlkriterien kann man in dem Baustein der BG Bau „Persönliche Schutzausrüstungen E 600 – Fußschutz“ nachlesen.

Die Unterschiede zwischen den Kategorien SB bis S5

Es gibt einige Unterschiede zwischen den verschiedenen Kategorien der Sicherheitsschuhe. Das Titelbild des Blogbeitrages dient zur Veranschaulichung und Orientierung.

Fazit

Wie bei allen Investitionen gilt auch hier der gleiche Grundsatz: Vorsicht ist besser als Nachsicht.

Unsere Tipps für einen erfolgreichen Einkauf:
• Sollten Sie sich nicht sicher sein, welche Kategorie für Ihr Gewerk notwendig ist, fragen Sie Ihre/n Arbeitgeber oder Sicherheits- und Gesundheitsschutzkoordinator/Fachkraft für Arbeitssicherheit.
• Lesen Sie sich die Produktinformation sorgfältig durch. Ein prüfender Blick reicht, um zu sehen, ob die Schuhe einer Kategorie zugeordnet wurden und welche DIN-Norm sie erfüllen. 
• Entscheiden Sie sich im Zweifel für den sichereren Schuh, nicht für den optisch attraktiveren.

Quelle: BG Bau, DGUV

Kommentare

Sicherheitsbüro Kleinsteinberg Di., 19.09.2023 - 16:33 Uhr

Wirklich interessante und hilfreiche Tipps!